Dienstag, 7. Mai 2013

Warum ist Akzeptanz so wichtig? Teil I

Licht als Analogie für Bewusstsein
Ja warum? Warum ist das Annehmen von dem "was im Moment so ist" so wichtig? Die Antwort wird deutlich, wenn man sich überlegt, woher wir kommen. Dafür ist Licht eine gute Analogie. Es liegt eine besondere Symbolkraft im Licht, und große Denker haben sich damit beschäftigt. Nicht nur Isaac Newton, der sowohl Wissenschaftler als auch "Esoteriker" war, sondern auch Johann W. v. Goethe, der seine Farblehre sogar als sein Hauptwerk betrachtete. Hier werde ich aber das Licht als Analogie zu unserem Bewusstsein verwenden, um die Antwort deutlich zu machen!

Unsere inkarnierte Persönlichkeit ist nur ein kleines Fragment unserer ewigen Vollseele, die ja multidimensional ist. Vor einer Inkarnation überlegt sich die Seele, welche von ihren Seinsaspekten sie in die menschliche Persönlichkeit mitnehmen möchte. Sie kann unzählige Male inkarnieren (als unterschiedliche Lebewesen, auf unterschiedlichen Planeten, in unterschiedliche Welten) und trotzdem wird nie eine Persönlichkeit der anderen gleichen. Jedes mal will sie einen anderen Teilaspekt mit anderen Charaktereigenschaften von sich näher kennen lernen. Man kann das schön mit einem berühmten Licht-Experiment von Isaac Newton vergleichen.

Unser Bewusstsein ist wie das Licht

Newton schickte Sonnenlicht in ein Prisma. Dort wird es zwei mal umgeleitet, und auf der anderen Seite erscheinen dann die einzelnen Bestandteile des Lichts. Alle "Charaktereigenschaften" des Lichts werden so einzeln sichtbar. So kommt man drauf: das weiße Licht ist eigentlich die Summe aus allen möglichen Farben! Das ist schon erstaunlich. Denn Weiß ist doch so unaufdringlich, so zurückhaltend, so langweilig und leer. Aber in Wahrheit enthält es alle Farben: das sprichwörtlich "neidische" Grün, das "hitzige" rot, das "treue" Blau, das "gierige" Gelb, das "geheimnisvolle" Violett, etc.

Licht als Analogie für Bewusstsein - Prisma
Das Weiß strebt nach nichts und "schreit nicht nach Aufmerksamkeit", denn es hat schon alles in sich. Weil alle Charakterisika darin enthalten sind, besteht Harmonie. Weiß steht laut Wikipedia u.a. für "Wertfreiheit". Darauf werde ich noch zurückkommen. Unsere Vollseele im ewigen Jetzt ist wie das Weiß, weil sie in einer harmonischen Balance lebt, ohne Zerrissenheit.

Aber was ist mit uns Menschen? Also was passiert, wenn man aus der Harmonie einen bestimmten Teilbereich isoliert? Wir können uns als Analogie vorstellen, dass jeder von uns nur ein einzelner kleiner Farbbereich ist, wie er rechts beim Prisma herauskommt. Jeder Mensch (und überhaupt alles was uns in der Welt begegnet) repräsentiert eine andere Nuance. Eine Unzahl von Glaubensrichtungen, Eigenschaften, Meinungen, Fähigkeiten, Interessen, Religionen, Werten und Kulturen entsteht. Wir leben in der Getrenntheit. Das führte aber auch dazu, dass Grün mit Violett streitet, Gelb mag blau nicht, und Türkis will nichts mit Rot zu tun haben etc...  Aber nie kann ein einzelner Bereich das Ganze repräsentieren. Niemand hat die einzige "Wahrheit". Die Wahrheit liegt nur in der Gesamtheit der Existenz.

Links vom Prisma, das wäre quasi die Welt der ewigen Seele. Rechts, das ist die Welt der unzähligen Inkarnationen.

Als Mensch haben wir immer das Gefühl, unvollständig und unvollkommen zu sein, und etwas erreichen zu müssen. Wir stecken voller Zerrissenheit, Sehnsüchten, Wünschen, Absichten, Unzufriedenheit etc. Deshalb hetzen wir auch den ganzen Tag herum und finden doch keine Erfüllung. Denn wir sind aus der Harmonie herausgetreten und stellen nur einen Teil unseres größeren Selbst dar. Unser Ego hat sich vom "göttlichen" getrennt. Wir fühlen uns jetzt klein, und meinen immer, wir müssten uns behaupten, uns gegen andere wehren, uns rechtfertigen und Stärke demonstrieren. Und je kleiner wir uns fühlen, desto aggressiver sind wir, und igeln uns gegen die "böse Aussenwelt" ab. Wodurch das Gefühl der Getrenntheit nur noch zunimmt.

Die bunten Farben als Analogie für unser Ego zu nehmen, ist recht treffend. Denn das Ego braucht immer Aufmerksamkeit und will sich immer gegen andere durchsetzen. So wie der Pfau und der  Gockelhahn, die mit ihren bunten Federn winken, damit sie ja nicht übersehen werden. Im Zustand der Ganzheit (und nichts anders bedeutet das religiöse Wort "Heiligkeit") ist das nicht nötig.

Die Schöpfung ist Gott, der sich durch ein Prisma betrachtet

Das "Alles was ist" (AWI) ruht in einem Zustand des Alles und Nichts. Deshalb wurde Gott auch der "unbewegte Beweger" genannt. Denn selber befindet es sich in Balance ruhend, aber innerhalb davon, wenn man nur Teilbereiche anschaut, dann entsteht reges Treiben. Erst dadurch dass wir als Mensch so eine kleine Persönlichkeit haben, entstehen in uns so große Wünsche, Sehnsüchte, Forscherdrang, Ideen... Der Mensch will immer von A nach B. Aber das AWI ist nicht nur der Reisende, sondern auch das A und das B (das "Alpha und das Omega"). Eben alles was existiert.

Es gibt im reinen Bewusstsein kein Dunkel...

Licht als Analogie für BewusstseinIm Lichtspektrum gibt es nur schöne helle Farben. Was ist mit Grau, Braun, oder Schwarz? Sie existieren nur durch die Verdunkelung bestehender Farben, also wenn man ihnen Strahlkraft wegnimmt. Grau ist verdunkeltes Weiß, Braun ist verdunkeltes Rot/Orange/Gelb. Brauntöne werden ja oft als "Erdfarben" bezeichnet. Wie treffend, wenn man daran denkt, dass unsere Welt eine "Verdunkelung" (also eine Reduktion) des göttlichen Bewusstseins darstellt. Mit anderen Worten, unsere physische Welt schwingt auf einer niedrigeren Frequenz als höhere Schöpfungsebenen.

Schwarz wiederum ist gar keine Farbe, es ist die komplette Abwesenheit von Licht. Das ist natürlich eine schöne Symbolik: es gibt kein Dunkel in der Welt. Dunkel ist nur das, wo mein Bewusstsein nicht hinreicht, also das was ich nicht kenne oder ablehne. Schmerz ist der Drang des Dunkels, sich mit mir zu reintegrieren.
Das alles führt uns zu einer wichtigen Erkenntnis, was das "Schlechte" in der Welt anbelangt:
Wir lehnen das Dunkel in der Welt ab, aber es ist nur dunkel geworden, weil wir es ablehnen. 
Und das kann zu einem Teufelskreis werden. Es entsteht eine fortwährende Wechselwirkung aus Ablehnung, daraus folgender Verdunkelung des Abgelehnten, und umso stärkerer Ablehnung. Und wenn das über Jahrtausende so läuft, dann entsteht eine Abwärtsdynamik, also gesellschaftlicher "Abstieg".

...und doch ist das Dunkel jetzt überall

Dunkelheit entsteht durch Abtrennung vom harmonischen Fluss der Energien. Man könnte sagen, Bewusstsein ist  wie ein endloses Meer. Aber als Menschen, die sich durch ihr Ego von anderen und der "schlechten" Welt abschotten, sind wir wie einzelne Wassertümpel, die drohen zu verwuchern, umzukippen und faulig zu werden. Und so geht es jedem Aspekt des AWI, den wir ablehnen.

Als das Dunkel in die Welt kam...

Channelings berichten von einer fernen Vorzeit, als die Menschen in einem harmonischeren Zustand lebten. Alles war sozusagen "hell und bunt", so wie die oben gezeigten Spektralfarben. Ohne Verdunkelung! Es existierte sehr wohl Trennung (denn wir sprechen ja von Inkarnationen), aber die Energien hatten sich noch nicht durch den erwähnten Teufelskreis verdunkelt. Aber irgendwann vermehrten sich Zweifel, Zwietracht, Missgunst, Hass.... Die Dualität begann zu entstehen, die Auftrennung des "göttlichen" in "gut" und "böse". Wir begannen, Dinge, die uns draussen in der Welt, in uns oder in anderen Menschen begegneten, abzulehnen. Durch den Vorgang unserer Ablehnung wird die abgelehnte Energie abgegrenzt, und sie verdunkelt sich. Wir sind es selbst mit unserem Bewusstsein, die das hervorrufen. Und wenn uns diese verdunkelte Energie begegnet, was tun wir dann? Wir lehnen sie noch mehr ab! Und dadurch verdunkelt sie sich noch mehr, und wir lehnen sie noch mehr ab... dieses Spiel läuft seit vielen Zeitaltern so, auf persönlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene.

Und jetzt kommen wir auf die Welt und finden so viel "Schlechtes" vor. Und wir fragen uns, warum "Gott" das so zulässt. Es ist aber unsere Reise, und unsere Freiheit. Wir haben die menschliche Realität selbst erschaffen. Diese fortdauernde Verdunkelung der Energie wurde als "Fall von Eden" bezeichnet. Laut den jenseitigen Lehrern ist aber die Zeit ist gekommen, den Trend umzukehren.

Also wie jetzt spirituell vorankommen?

Die Antwort ist eindeutig: aufhören abzulehnen, und anfangen, anzunehmen. Sich selbst, und das Aussen. Wie immer, leichter gesagt als getan.

Der persönliche Aufstieg erwachender Menschen ist das große Thema des jenseitigen Lehrers Adamus. Und er gab eine sehr einfache Definition:
Aufstieg heißt totale Akzeptanz.
Das ist die große Herausforderung für uns! Und es ist Teil des "göttlichen Spiels". Der "Abstieg" war kein Fehler! Sondern es diente uns dazu, uns auf jeder Bewusstseinsstufe kennenzulernen, auch auf der momentanen, niedrigen. Es geht also darum, das zu akzeptieren, was jetzt so ist. Alles was existiert hat seinen Sinn, denn es ist ein Teil vom Ganzen. Es macht keinen Sinn es durch Kampf eliminieren zu wollen. Es funktioniert so nicht, und es wird dadurch nicht besser.

Akzeptanz bewirkt Bewusstseinserweiterung

Was passiert wenn wir Abgelehntes wieder annehmen? Das sieht man im nächsten Bild. Das Schwarz steht für das Unbewusste (Farbwert 0). Sagen wir, der schöne lila Kreis ist mein Bewusstsein. Es ist wie ein Kerzenlicht in der Welt. Und sagen wir, der Kreis in dem "hässlichen Braun" ist etwas, das ich am liebsten ausradieren würde. Vielleicht eine verdrängte Charaktereigenschaft, oder ein verdrängtes Ereignis aus meinem Leben, oder der Hass gegenüber einer anderen Person, einer anderen Denkrichtung, oder sonstetwas gegen das ich Widerstand aufbaue. Wenn ich mich öffne und die Existenz dieses "Bösen" anerkenne, werde ich dann von dem "Bösen" beschmutzt oder runtergezogen? Wird meine Seele dadurch verdunkelt? Heißt das, dass ich genau zu dem werde, was ich eigentlich bekämpfen will?? Unterstütze ich damit das was ich hasse? Nein!
Licht als Analogie für Bewusstsein - Akzeptanz und Integration
selbst die verdunkeltste Energie bewirkt in mir eine Erhöhung meiner Schwingung, wenn ich sie in Liebe annehme

Oh Wunder!

Durch die Integration hebt sich mein Bewusstsein auf ein höheres Niveau. Man sieht es an der noch helleren Schnittfläche. Überraschend, oder? Aber es ist einfache Farblehre, und so ist es auch mit unserem Bewusstsein. Je mehr Abgelehntes ich in mich integriere, desto mehr nähere ich mich wieder dem "allumfassenden Weiß" meines höheren Selbst. Das wurde schon aus dem Prisma-Experiment klar.
Solange wir Dinge im Außen oder Innen ablehnen, werden wir unsere sogenannte "Heiligkeit" nicht erreichen.
"Akzeptieren" heißt nicht, etwas Schlechtes toll zu finden, oder dass ich zum Braun werden will. Es geht erstmal um die Feststellung, dass auch das Braun "göttlich" ist. Es hat momentan eine Existenzberechtigung, sonst wäre es nicht da. Dann komme ich drauf, beide Zustände (sowohl das ursprüngliche Lila als auch das Braun) waren vergleichsweise unvollkommen, und ich finde mich auf einer überhaupt neuen, höheren Ebene wieder. Das ist die Aufhebung der Dualität.
Akzeptanz bedeutet, den Rückweg zu unserem höheren Selbst anzutreten!

Weiter geht's im 2. Teil.