Dienstag, 21. Mai 2013

Luzifer und der Fall von Eden - Wer ist dieser "Lichtbringer" wirklich?

Der Fall der "rebellierenden Engel"
Die Story vom Fall von Eden ist eng verknüpft mit der Story von Luzifer. Wer ist überhaupt dieser Luzifer, und warum sollte er ein "Lichtbringer" und ein "gefallener Engel" sein? Gibt es ihn wirklich? Und wenn es einen Fall gab... was war davor? Ich habe einige Quellen gefunden, die diese Fragen ganz gut beantworten, und neues Licht auf die alten, verstaubten Mythen werfen. Es wird dann deutlich, dass die Legende von Luzifer die Geschichte von uns selbst - der Menschheit - ist. Der Artikel ist wieder etwas länger... lohnt sich aber bestimmt :)

 Aus Cassiopaea

Oktober 1994
Q: Woher kamen die Seelen, die jetzt in den Körpern der Menschen sind?
A: Sie kamen aus der Einheit. Kennt ihr nicht die uralte Legende von Luzifer, dem gefallenen Engel?
Q: Wer ist Luzifer?
A: Ihr. Die Menschliche Rasse.
Q: Sind die Seelen der individuellen Menschen Teil einer größeren Seele?
A: Ja, ungefähr. Aus der Einheit. ... Ihr seid Teil einer fragmentierten Seeleneinheit.
Warum wir aus der Einheit kommen, darüber habe ich hier schon geschrieben:  Schöpfungslehre I - warum kreierte Gott die Schöpfung? Und dass die Geschichte von Luzifer die Geschichte von uns allen ist (was ja schon zuerst seltsam klingt), wird hoffentlich auch klarer. Und es wird auch klar, dass niemand verstoßen wurde, wie es das Christentum gern suggeriert. Hier ist noch eine Stelle von 1995:
Januar 1995
Q: Also, Teil des "Falls" in die physische Existenz, und Teil der Erzählung von Eden und diese ganze Sache von "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dich ernähren", das hat alles damit zu tun, physisch zu sein, und mit dem Zwang essen zu müssen?
A: Luzifer, "Der gefallene Engel", das seid ihr.
Q: Also "fallen" bedeutet, in die physische Existenz zu gehen, in der wir gezwungen sind, anderes Leben zu essen?
A: Ja.
Der "Fall von Eden" und der "Fall von Luzifer" und seinen Kumpanen (er "fiel" ja laut Bibel samt einem Haufen weiterer Seelen) sind zwei Darstellungen der selben Sache. Die Legende von Luzifer ist eine verzerrte Geschichte der Seelen, wie sie zum ersten mal in das physische Leben inkarnierten.

Langsam - was war dann überhaupt vor diesem "Fall"? 

Vor dem "Fall" inkarnierten wir - so die Quellen - ausschließlich in Welten, die feinstofflicher, also nicht so starr und materiell waren. Inkarniert wurde nicht dreidimensional, sondern höherdimensional. Wir sprechen von einer Zeit, als es noch kein physisches Universum gab, wie wir es heute kennen. Die "göttliche" Energie hatte sich auf dieser Stufe noch nicht so weit verdichtet. Wir hatten in diesen Inkarnationen noch viel mehr Freiheiten, hatten mehr Schöpferkraft, und mehr Verständnis von der wahren Natur unseres Seins. Das Bewusstseinsniveau der "Menschen" (die eigentlich noch keine physischen Menschen waren) war höher als heute. Und dadurch war auch ein harmonischeres Zusammenleben möglich.

Aber dann.....?

Die Zeichen standen aber auf "Abstieg". Das AWI (Alles was ist, "Gott") wollte noch "tiefere Regionen" von sich selbst erfahren. Das heißt das Bewusstsein der inkarnierten Seelen verringerte sich mehr und mehr, und so empfanden sie sich immer mehr als getrennte Wesen, die gegeneinander konkurrieren und gegeneinander bestehen müssen. Die Seelen drifteten weiter von der Einheit weg, Richtung Getrenntheit.

In diesen Zivilisationen, die noch gar nicht dreidimensional waren, begannen sich erstmals Disharmonie und Zwietracht auszubreiten. Zwietracht heißt "Ent-zwei-theit", was sich in der Dualität wiederspiegelt. Mehr und mehr entwickelte sich die Tendenz, andere als Gegner zu be-trachten, und nicht als Verbündete. Nicht das Gemeinsame, sondern das Trennende trat in den Vordergrund: Misstrauen und Hass.

Tobias spricht vom "Rand der Schöpfung", was der untersten, 5. Stufe im Hierarchienmodell der Schöpfung entspricht. Und dieser Rand sollte noch weiter nach unten geschoben werden! Das heißt, das Schwingungsniveau sollte weiter verringert werden. Tobias schildert die Vorgänge dieser Zeit, als wir uns von der Höherdimensionalität in die Dreidimensionalität bewegten - was wir heute als Fall von Eden, bzw. als Fall von Luzifer kennen:

Tobias, November 2000
Ihr seid an den Rand der Schöpfung vorgestoßen. Als ihr dort ankamt, geschah etwas, das ihr und das göttliche Bewusstsein niemals erlebt hattet. Es war der Übergang von der Einheit zur Dualität. Ihr wart noch nicht in der menschlichen Form zu dieser Zeit. Aber ihr spürtet die Veränderung. Ihr habt begonnen, etwas aussergewöhnliches und unangenehmes zu spüren.

Und das war die Dualität. ... Ihr habt gemerkt, dass da keine einheitliche Harmonie mehr war, sondern eine sich gegenüberstehende Dualität. Das war alles Teil der Erfahrung die ihr gewählt habt. Das war kein Fehler. Zu dem Zeitpunkt habt ihr begonnen, Dinge wie Misstrauen zu fühlen. Ihr habt begonnen, Dinge wie Zorn und Hass zu fühlen.

Liebe Freunde, in unseren Treffen bringen wir euch das Verständnis, warum ihr überhaupt zur Erde gekommen seid. Wir bringen euch die Gründe, warum ihr die Erde gewählt habt, warum ihr diesen beschwerlichen Weg gewählt habt. Und wir sagen euch, dass das alles aus guten Gründen und im höheren Sinne geschah. Aber es fühlte sich unangemessen und falsch an, weil es euch fremd war. Ihr habt euch langsam mehr und mehr verändert.

Aber trotzdem, nichts von dem war ein Fehler oder ungewollt. Es gab diese Vereinbarung, dass ihr Entdecker sein würdet, dass ihr hinausgehen würdet in Bereiche der Schöpfung, die noch nie zuvor erforscht wurden. Ihr würdet etwas neues lernen, und niemand, nicht einmal das göttliche Bewusstsein, wusste was das sein würde. Es wird inzwischen Dualität genannt. Da war so viel Energie darin, ein so starker Fokus, so viel Intensität in dieser Erfahrung am Rande des "All That Is", dass es euch praktisch in eine neue Welt katapultierte, in eine neue Schöpfung. ...

Meine lieben Freunde, ihr seid durch schwierige Erfahrungen gegangen schon bevor ihr zur Erde kamt. Und dann kamt ihr hierher auf die Erde, und habt begonnen Lebenszeit um Lebenszeit zu durchlaufen. ... Jemand musste in diesen großen Teich der Dualität springen um ihre tiefsten Regionen zu erkunden. ...

Versteht, dass - egal, was jemand euch erzählt - ihr nie "in Ungnade" gefallen seid. Es gab nie einen Luzifer der aus dem Himmel vertrieben wurde. Das sind alles Metaphern. Ihr habt den äußersten Rand der Schöpfung erlebt. Diese Dualität, diese Reibung zwischen den Gegensätzen, erzeugte die Energie die euch in die physische Welt katapultierte, in der ihr jetzt seid.
Hier haben wir wieder den Hinweis darauf, dass die Geschichte von Luzifer unsere eigene Geschichte ist. Wir sind die gefallenen Engel. Diese "neue Schöpfung" von der Tobias spricht, ist unser physisches Universum wie wir es heute kennen. Wir erfahren, dass sich mehr und mehr das "dualistische Denken" unter den "Menschen" (die damals noch nicht physisch waren) breit machte. In diese "Zeit" fallen die berühmten "Kriege im Himmel", die im Hinduismus überliefert sind, wie auch in der Bibel. Das dürften sie sein, die "schwierigen Erfahrungen, schon bevor ihr zur Erde kamt". Tobias nannte sie öfters augenzwinkernd "Star Wars". Der Übergang von einem höherdimensionalen Zustand in den dreidimensionalen Zustand +lineare Zeit war damit besiegelt. Denn:

Die Anzahl der Dimensionen sind ein direkter Ausdruck unseres Bewusstseins

Eiswürfel: aus "unzählbar" mach "3"
Dazu wieder mal die kleine Wasser-Analogie: nehmen wir Wasser als Stellvertreter für Bewusstsein. Dann wäre das AWI wie ein  unendliches Meer. Je mehr sich jetzt das Energieniveau verringert (=das Bewusstsein sinkt), desto stärker bilden sich Eisklumpen - und somit Trennungen! Wir Menschen sind inzwischen wie einzelne Eiswürfel, die im Wasser schwimmen, und vergessen haben, dass eigentlich alles Eins ist! Der Fall von Eden beschreibt diese vollkommene Verdichtung, den Übergang der Menschheit in den höchsten Grad der Trennung. Nur dass es nicht um Temperatur geht, sondern um unsere Bewusstseinsschwingung.

Gleichzeitig wird betont, dass das alles kein Fehler war. Schon gar nicht wurde jemand "von Gott verstoßen". Tobias beschreibt den Vorgang vielmehr als Folge unseres Forschergeistes, und der Absicht, noch tiefere Bewusstseinszustände zu erfahren. Und auf höherer Ebene betrachtet, war das alles Teil der "Ausatem-Bewegung des Alles Was Ist", bei der sich die Seelen naturgemäß immer weiter von der Einheit entfernen, bis sie irgendwann in der "Einatem-Bewegung" wieder in höhere Bewusstseinszustände angehoben werden. Mit dem "Fall" und der Entstehung des physischen Universums, war der tiefste Punkt der Schöpfung erreicht.

Und noch einmal Tobias, Juni 2002

Jene die an die Bibel glauben erzählen die Geschichte des Erzengel Michael, der den Satan bekämpfte, bzw. Luzifer, in einem großen Kampf im Himmel. Michael warf Satan aus dem Himmel. Liebe Freunde, diese Geschichte ist etwas durcheinander geraten, denn der Satan dieser Geschichte, das seid in Wahrheit ihr! (Gelächter im Publikum) Aber manche meinten wohl, es würde mit dem Teufel eine bessere Geschichte ergeben.

Es ward IHR, die ihr die Erzengelebene [Order of the Arc] verlassen habt, bzw. das was man "Himmel" nannte. Es war Micheal der euch auf diesen Abschied vorbereitet hat. Er war es, der euch das Schwert gab, und euch auf den Weg schickte. Niemand hat euch verstoßen. Ihr habt entschlossen, diesen "Himmel" zu verlassen. ... Die echte Geschichte handelt nicht von einem großen Kampf, in dem Satan aus dem Himmel geworfen wurde. Es ging um euren Abschied von den höheren Ebenen, um auf die Erde zu kommen. Es geht um eure Reise, die Wahrheit zu finden, und eure Wahrheit ist eure Göttlichkeit. Ihr wolltet sie selbst neu entdecken. Ihr musstet sie finden mit Hilfe der Dualität, als auch mit Hilfe des Vergessens - zwei starke Werkzeuge, mit denen ihr euch vor euch selbst, vor eurer Vergangenheit,  und vor uns versteckt habt.
Ok, wir sind alle "gefallene Engel", wenn man so möchte. Das erkennt man auch sofort, wenn man sich das Hierarchiemodell der Schöpfung anschaut (ich verlinke das glaub ich schon zum 3. mal, ist aber wichtig für das Verständnis). Wir sind alle mit unserer Überseele, unserer Seele der 3. Kopie, unserer Seele der 2. Kopie, und unserer Seele der 1. Kopie "verwandt" - und natürlich mit dem AWI.

Und klar: die aufgeführten Quellen sind wieder nicht ganz frei von Verzerrung, Vereinfachung, Färbung, Metaphern etc. Aber damit muss man immer leben wenn es um komplizierte Dinge geht.

Also Luzifer ist kein wirkliches Seelenwesen, sondern nur Symbol?

Nicht so schnell! Die Quellen oben sind sich zwar einig, dass Luzifer und seine gefallenen Kumpanen wir selber, die Menschen sind. Wir kamen aus dem "ultimativen Bewusstsein" und haben es schrittweise weiter und weiter reduziert. Seine Geschichte ist die Geschichte von uns, die sich in die physische Welt vorgewagt haben.

Nichtsdestotrotz kann es einen Luzifer da draussen geben. Warum auch nicht?  Luzifer wird oft als "Bruder" der Seele Jesu bezeichnet. Wir sind da auf der Ebene der Seelen der 1. Kopie, bzw. der "Erzengelebene", wenn man denn die religiöse Terminologie verwenden will. "Sohn Gottes" ist eine Bezeichnung für Erzengel, und von denen gibt es viele. Manche sprechen von 200, manche von mehr. Es spielt keine Rolle, jedenfalls gibt es viele Söhne (und Töchter...) Gottes, und so heißt es z.B in der Bibel:
Eines Tages kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe einzufinden. Unter ihnen war auch der Satan.
Das Wesen "8" beschreibt (durch das Channel-Medium Zingdad) Luzifer als eine hohe Seele - offenbar ein Erzengel - die sozusagen maßgeblich an der "Enwicklung und Konzeption" des Universums beteiligt war. Er wurde zum Symbol für unseren Bewusstseinsabstieg, so wie das Christusbewusstsein mit seiner Inkarnation "Jesus" Symbol für unseren Aufstieg wurde.
Zingdad schildert die ganze Angelegenheit rund um Luzifer so:

"8" über Luzifer

8: Was Luzifer tat, war ziemlich einzigartig und besonders. Er erschuf wahre Individualität. Wahre Getrenntheit. Natürlich kann man nie wirklich einen Teil des GANZEN vom Rest des GANZEN abtrennen. Aber was man tun kann, ist eine total vereinnahmende, überzeugende Illusion von Trennung zu schaffen. Solange die Illusion stark genug ist, läuft der Rest wie von selbst.

Z: Kannst du das erklären?

8: Machen wir einen Schritt zurück.

Das ist Luzifer: er ist ein großartiges Bewusstsein. Ein Wesen des Lichts. Luzifer strebt danach, sich selbst, das Leben, und Alles Was Ist, zu verstehen. Das ist es was uns alle vorantreibt, und Luzifer ist keine Ausnahme.

Z: Ähm... nehmen wir an das ist so, dann hat er aber einen ganz schön schlechten Ruf bei uns hier auf der Erde.

8: Ich weiss. Aber schauen wir uns das genauer an, dann wirst du verstehen. Erinnerst du dich was wir über Perspektiven gesagt haben? Aus einer Perspektive kann ein Wesen absolut böse erscheinen, aber aus einer anderen Perspektive nicht. Erinnerst du dich?

Z: Ja, klar.

8: Gut. Also, die Sache, die Luzifer im Bemühen um die Erforschung seines Selbst so faszinierte, war die Idee der Einheit. Was ist das wirklich? Und was würde geschehen, wenn wir nicht EINS wären? Diese Frage faszinierte ihn zutiefst - der Drang, das zu verstehen. Also kreierte er in seinem Geiste alle möglichen Szenarien und Experimente. Und dann endlich, erdachte er sein Meisterstück. Es war sein Geschenk an die Existenz. Er ersann eine ausgeklügelte Barriere: man kann es sich wie einen Einweg-Spiegel vorstellen. So konnte nun jede Seele die möchte, dieses Prinzip nutzen, um ein Fragment von sich an die andere Seite dieser Barriere zu senden. Das Bewusstseins-Fragment würde keine Möglichkeit haben, zurück auf die Seite zu blicken, von der sie kam. In der Praxis bedeutet das, dass mit dem Durchschreiten der Barriere ein unvermeidbares Vergessen eintritt. Das Wesen hört auf zu wissen, zu verstehen und sich zu erinnern, was sich hinter dieser Barriere befindet, woher es kam und wer es wirklich ist. Es kommt als Neugeborenes zur Welt, ohne jede Erinnerung an sich selbst. Es gibt also zwei Seiten der Barriere... die eine Seite, die wissend ist, und die andere, die unwissend ist.

Z: Das ist also offensichtlich der "Schleier des Vergessens"!

8: Genau das ist es. Was ich beschrieben habe ist stark vereinfacht. Der Schleier ist eine sehr komplexe Kreation aus vielen Schichten und Ebenen. Aber jetzt verstehst du die Idee dahinter.

Z: Er kreierte ihn also als Werkzeug der Selbsterkenntnis. Jeder der etwas grundlegend Wahres über sich erfahren möchte, kann sich hinter den Schleier begeben, und es aus der Position des Nicht-Wissens selbst erleben. Ich verstehe das! Aber....

8: Ja?

Z: Wo kommt jetzt das Böse ins Spiel? Mir scheint nicht, dass das eine böse Idee war. Mir scheint es eine sinnvolle Idee zu sein.

8: Nun, die Sache war so. Die ersten Bewusstseinsfragmente, die hinter all die Schichten des Schleiers gingen, erschufen Zivilisationen ganz am Beginn eures Realitätssystems. Sie gingen also dorthin und begannen, sich ihrer Natur entsprechend auszudrücken. Sie erlebten sich so wie sie waren.

Z: Und wie waren sie?

8: Liebe. Einheit als Ausdruck.
Wenn man an den Grund der Dinge geht, dann ist die essenziellste Natur von allem Liebe. Denn das ist die essenziellste Natur der EINHEIT, und wir sind alle Teile, Aspekte und Ausdruck der EINHEIT. Die ersten Runden dieses neuen Spiels waren nett und schön.. aber ein bisschen langweilig und ereignislos. Kleine Zivilisationen finden sich in einer kreierten Welt zusammen, und bringen für eine Weile Liebe und Güte zum Ausdruck, und dann, im Zuge dessen, erkennen sie ihre essenzielle Einheit. Und das war dann der Auslöser, der sie zurück auf die andere, "wissende" Seite zurückbeförderte. Man kann nicht in "Unwissenheit" bleiben, wenn man die Wahrheit über seine ewige Einheit entdeckt hat. Es ist wie eine Schatzsuche. Wenn man den Schatz gefunden hat, ist das Spiel vorbei. Aber das Problem war, dass diese Wesen die Wahrheit der Einheit zu schnell herausfanden. Sie entdeckten es, noch bevor sie tiefe Einsichten über ihre eigene Natur erlangten... bevor sie wirklich entdeckten, wer sie selbst waren.

Z: Das Schleier-Experiment war ein Fehlschlag?

8: Nein, kein Fehlschlag. Jeder Wissenschaftler, der etwas von seinem Beruf versteht, wird dir sagen, dass es keine fehlgeschlagenen Experimente gibt. Es gibt nur neue Erkenntnisse. Und dann benutzt man diese neuen Erkenntnisse, um eine bessere Variante des Experiments zu entwickeln.

Und tatsächlich gab es einige Versionen dieses Experiments. Jedes mal kamen neue Ideen und mehr Komplexität hinzu. Und als das Experiment immer interessanter wurde, kamen immer mehr Seelen, um zuzuschauen und mitzuspielen. Es wurde immer faszinierender, auszutüfteln, wie die Sache am besten funktionieren könnte. Aber die Herausforderung war immer die selbe: wie könnte man die Seelenfragmente dazu bringen, länger hinter dem Schleier zu bleiben? Wie kann man sie dazu bringen, ausreichend lange dort zu bleiben, damit sie sich völlig in der Illusion verlieren? Denn nur dann funktioniert das Experiment für längere Zeit.

Und es war Luzifer selbst, der das Modell entwickelte, das sich als das erfolgreichste herausstellte. Die Teilnehmer müssen zu Widersachern werden.

Z: Wie das?

8: In seiner Einfachheit ist es sehr elegant. Wenn das Problem ist, dass jene auf der anderen Seite des Schleiers ihre Einheit zu schnell finden, dann ist die Lösung, ihnen ihre Getrenntheit aufzuzeigen. Und das macht man, indem man sie miteinander konfrontiert, und die Getrenntheit demonstriert. Nicht Liebe oder Güte, sondern das Gegenteil. Und zu diesem Zweck erfand Luzifer das Konzept der Gegensätze. Hass, absichtliche Zerstörung, Manipulation, Boshaftigkeit. Ja, das Böse. Das, was dir das Recht nimmt, selbst zu wählen. Bringe jemanden dazu zu glauben, keine Wahlmöglichkeiten zu haben, und dränge ihm deinen Willen auf, dann wirst du dessen Sinn für Gerechtigkeit stark beschädigt haben. Derjenige wird alles daran setzen, diese Erfahrung jemandem zurückzuzahlen. Und bingo... auf einmal verstrickten sich die Wesen auf der anderen Seite des Schleiers komplett in das Spiel. Auf einmal war die Herausforderung nicht mehr, sie im Spiel zu halten, sondern einen Weg zu finden, sie wieder Heim zu holen.

Luzifer ersann dieses System in seiner kreativen Imagination, und so wurde es Realität. Weisst du, die großen Seelen erleben ihre Vorstellungen. Wenn sie sich fragen "Was wäre wenn?", dann entsteht tatsächlich eine Welt, in der es so ist. Dann erfahren sie in sich selbst, wie das wäre.
Wir brauchen nur in die Nachrichten zu schaun, um zu sehen, WIE verstrickt wir in das Spiel sind... Und Luzifer als hohes Schöpferwesen, das in einem Atemzug mit Christus zu nennen ist, tja wer würde das vermuten.

Als ich den Teil "...und eine Seite, die unwissend ist" aus dem Englischen übersetzte, musste ich kurz überlegen. Ich wollte zuerst schreiben: "und eine Seite, die in Vergessenheit lebt". Das könnte zu dem Missverständnis der Religion führen: jemand könnte meinen, dass wir hier auf der Erde vergessen wurden. So kam es ja zu der Idee eines Gottes, der die Menschen verstoßen hat. Natürlich sind es aber nur wir selbst, die uns selbst vergessen haben.

Das Universum als "Projekt"!?

Die gewaltigen Bewusstseinseinheiten, die in der Bibel Erzengel genannt werden, sind die Schöpfer unserer Welt. Im Auszug von Zingdad wird schön dargestellt, dass - aus höherer Perspektive betrachtet - unsere Welt wie ein großes Projekt ist, an dem alle möglichen Seelen unterschiedlicher Bewusstseinsstufen beteiligt sind. Es ist ein großes Spiel. Die Kunst war es, solche Illusionen zu entwickeln, damit die inkarnierten Menschen und anderen Wesen sich komplett darin verlieren könnten. Nur dann bleibt die Welt stabil. Die Illusionen müssen stark genug sein, damit aus dem Universum eine permanente "Bühne des Erlebens" wird, die nicht sofort durchschaut wird. Und der Schlüssel dazu: Verschleierung durch mehr Trennung und Reduktion der Dimensionen.

Die physische Welt wird ausgetüftelt - und der "Herrlichkeit des Herrn" geht es an den Kragen

Eine recht witzige und bezeichnende Stelle gibt es in der Bibel, im Buch Mose - allerdings in der Mormonen-Version (das erste mal, dass ich auf die gestoßen bin...). Witzig und bezeichnend deshalb, weil man sieht, wie man Aussagen interpretieren kann. Da heißt es:
Der Satan trachtete nach der Herrlichkeit des Vaters und danach, die Entscheidungsfreiheit des Menschen zu vernichten Mose 4:1–4
Das wurde ja so interpretiert, dass Satan selbst so sein wollte wie Gott - er wurde angeblich aufmüpfig, und wurde deshalb verstoßen. Nach allem was ich weiter oben zitiert habe, ist das ein Missverständnis. Er wollte nicht so sein wie der Vater. Nein, er wollte der "Herrlichkeit des Vaters" sozusagen "an den Kragen"!

Aber natürlich nicht buchstäblich :) Dass man nach der "Herrlichkeit Gottes trachtete" bedeutet, dass die Schöpferwesen überlegt haben, wie man eine illusionäre Welt so austüfteln könnte, dass die "Göttlichkeit" der Teilnehmer verschleiert wird. Eine Welt, in der sie sich als schuldige, verlorene, schwache, körperliche Menschlein fühlen, entstanden aus Staub, vergehend zu Staub wie es so schön heißt - und nicht etwa als mächtige Geistwesen. So können sie auf lange Zeit Erfahrungen machen, die sonst nie möglich wären. Genau das schildert ja "8" im Ausschnitt oben.

Die Aussage "er wollte die Entscheidungsfreiheit vernichten" deckt sich mit der Definition von "böse", die "8" an anderer Stelle gab: "böse" bedeutet, jemandem die Entscheidungsfreiheit zu nehmen. Wenn man jemanden fragt, was er sich wirklich wünscht, dann ist eine häufige Antwort: Freiheit. Das betrifft aber nicht nur das Zwischenmenschliche - das Finanzamt, die lästigen Nachbarn, die Politiker. Ich habe keinen Zweifel, dass es in der Bibelstelle um etwas viel fundamentaleres geht: unsere Existenzform. Denn nichts schränkt uns mehr ein als unsere 3D-Welt. Das erkennt man, wenn man überlegt, was Dimensionen eigentlich sind. Adamus gibt folgende wunderbare, simple Definition:
Dimensionen spiegeln die Menge an Potentialen - sprich euren Freiheitsgrad
Wenn man das alles im Hinterkopf behält, und die zitierte Bibelstelle oben liest, dann kann man erkennen, dass auch das eine Schilderung der Erschaffung unserer menschlichen, dreidimensionalen Existenzform ist. Das Bewusstseinsniveau innerhalb des Spiels sollte weiter eingeschränkt werden, und die Dimensionen mussten weiter verringert werden, auf 3 Raumdimensionen + eine lineare Zeitdimension. Luzifer, der unsere Entscheidungsfreiheit einschränkt, ist eine Metapher für das Absinken in die 3-Dimensionalität, bzw. den Fall von Eden.

Luzifer "böse" zu nennen wäre aus unserer Sicht nicht ganz falsch. Aber auch das ist nur Teil der Illusion, um die es ja geht. Denn wir waren es selbst, die sich bewusst für die Erfahrung des Menschseins entschlossen haben. Niemand wird zur Inkarnation, also zur "Teilnahme am Spiel", gezwungen. Und es macht wenig Sinn, sich bei sich selbst zu beschweren. Es ist, als würden wir eine Achterbahn planen und bauen, um dann selbst damit zu fahren. Wir können uns bei niemandem beschweren. Das ist der Grund, warum Dualitäten wie "gut" und "böse" Illusion sind. Es sind nur Beurteilungen getroffen aus der Position des Vergessens - weil man nicht die ganze Information hat.

Einheit und Getrenntheit - der Motor allen Seins

"Luzifer" wollte angeblich....
„in den Himmel steigen und [… seinen] Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen, über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten“. Stattdessen fuhr er aber „hinunter zu den Toten […], zur tiefsten Grube
Die ganze Schöpfung ist geprägt durch dieses beschriebene Spannungsfeld von Einheit und Getrenntheit. Wie Plus- und Minus-Pol einer Batterie. Erst dadurch entsteht eine Dynamik, ohne die nur Stillstand und gar kein Leben herrschen würde.

Wir sind die ausagierenden Seelenaspekte und haben uns am Spiel auf der Bühne "Erde" beteiligt, um die Weiten (oder eher Tiefen) des Seins zu erforschen. Die Kirche meint hier wäre etwas falsch gelaufen. Es bedeutet aber nur, dass man die Dunkelheit kennenlernen muss, um das Licht zu verstehen.